Solinger Tageblatt vom 13.12.2016

 

Viele Generationen vereint das Konzert

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Der evangelische Kirchenchor Merscheid gestaltete einen Teil des Weihnachtskonzerts in St. Mariä Empfängnis Merscheid zugunsten des Fördervereins Stammzellenspende Rheinland. © Daniela Tobias

 

Merscheider Chöre begeisterten in der vollen Kirche St. Mariä Empfängnis. Von Gospel-Musik bis zur Klassik reichte das Programm.

Von Ursula Hellmann

Von den 300 (Anmerkung: 600) Plätzen in der Merscheider katholischen Kirche St. Mariä Empfängnis waren am Sonntag um 16.30 Uhr nur wenige Stühle frei. Das alljährliche Adventskonzert der heimischen Chöre war auch diesmal ein musikalisches Highlight. Die Sonate in f-Moll von Felix Mendelsohn-Bartholdy mit Marcus Adams an der Orgel stimmte die Besucher auf das musikalische Festprogramm ein.

Nach der offiziellen Begrüßung durch Pfarrer Meinrad Funke gab Esyllt Kliemt ihrer sehr jungen Sängerschar das Zeichen fürs erste Lied. Da sahen die Zuschauer die Schneeflocken wirklich rieseln, als Hände und Arme der zwanzig Grundschülerinnen und Grundschüler das alte Winterlied vorführten. Mit kindlichem Eifer stellten sie auch die Frage: „Wie sieht ein Engel“ aus?“ Und sie gaben den himmlischen Boten viele menschliche Gestalten. Der Projektchor „JEKISS“ stand zum ersten Mal vor einem so großen Publikum. JEKISS als Abkürzung für das Projekt: „Jedem Kind seine eigene Stimme“ ist in der Grundschule Erholungsstraße seit drei Jahren festes Programm.

Gesanglich verstärkt wurde die Gruppe durch gleichaltrige Schüler der Musikschule. Die quicklebendigen Kids wurden mit großem Applaus bedacht. Den Reigen der Chöre begann der Katholische Kammerchor West unter Leitung von Marcus Adams. Füllte ihr „Angelus ad virginem“ den hohen Raum schwungvoll und mit Kraft, erklangen ihre weiteren Vorträge auf Latein und Englisch eher feinsinnig verhalten. Bekannte Gospels und altdeutsche Weihnachtslieder wählte der Frauensingkreis Merscheid 1994 unter Leitung von Kristina Strack. Begleitet wurden die 27 Sängerinnen von Andrea Wingen auf dem Piano.

Die Konzerte der Merscheider Chöre sind traditionsgemäß Benefiz-Veranstaltungen für spezielle Projekte. So stellte Anette Herder mit bewegenden Worten die Arbeit der Knochenmark-Stammzellenspende Rheinland vor. Die Damen des Frauensingkreises übernahmen den Gang durch das Kirchenschiff zu den freigebigen Besuchern.

Männerchor trug ein gesungenes „Vater unser“ in der Kirche vor

Der evangelische Kirchenchor Merscheid eröffnete seine Liederbeiträge mit dem „Freuet euch“ von Lothar Kosse (57), derzeit angesagter Komponist in gehobener Pop-Musik, und verband dies mit klassischen wie neuzeitlichen Adventgesängen. Mit 36 Sängern als zahlenmäßig stärkster Chor stellte der Merscheider Männergesangverein 1861 seinen Zuhörern eine interessant arrangierte Variation des gesungenen „Vaterunsers“ vor. Auch die weiteren, vom Chorleiter Ralf Leßenich dirigierten Lieder spannten einen weiten musikalischen Rahmen. Legendenartig emotional das „Maria durch ein Dornwald ging“, bis hin zur symbolhaft siegreichen „Jakobsleiter“.

Für den Abschlussgesang von „Tochter Zion“ formierten sich alle vier Chöre gemeinsam. Viele im Saal stimmten mit ein.

MERSCHEIDER CHÖRE

MITWIRKENDE Merscheider Männergesangverein 1861 eV, Evangelischer Kirchenchor Merscheid, Frauensingkreis Merscheid 1994, Kath. Kammerchor Solingen-West, Projektchor JEKISSder Grundschule Erholungsstraße, Leitung Esyllt Kliemt, darunter fünf kleine Solisten: Florian Kovarik, Lea Wupper, Isabella Baumann, Klara Sterle und Mats Schneider.

An den Ausgängen riefen sich einige Gäste zu: „Das war ein schönes Konzert“. Das Ehepaar Ern, Ur-Merscheider, äußerte sich dazu sehr konkret: „Wir besuchen die Adventskonzerte der Merscheider Chöre schon viele Jahrzehnte. Es gab Konzerte, an denen noch weitere Chöre mitwirkten. Aber heute hatte es uns ebenfalls sehr gefallen.“

 

Merscheid Spende 2017