BRAUCHTUM Osterfeuer entwickelt sich zum Familienfest. Kinder erfreuen sich am Stockbrot-Rösten.
Von Andreas Erdmann
Es begann mit einem Funken, einem erstem zaghaften Lodern und Rauch. Dann aber schlagartig, mit züngelnden Flammen und lautem Geprassel zwischen den Holzscheiten, brannte es auf – das große Merscheider Osterfeuer, mit dem die Vereine des „Fürstentums“ traditionell den Frühling begrüßten. Dazu hatten sich um das tanzende Flammenspiel inmitten des Schützenplatzes am Kyllmannweg einige hundert Besucher aus Merscheid und anderen Stadtteilen versammelt. Darunter viele Kinder.
„Unser Osterfeuer hat sich zu einem richtigen Familienfest entwickelt“, stellte Klaus Renneberg erfreut fest. Seit bald 15 Jahren werde es am Karsamstag entzündet. Renneberg ist seit Kurzem neuer Vorsitzender des Merscheider Heimatvereins, der das Fest gewöhnlich ausrichtet. „Diese Aufgabe hat in diesem Jahr einmal der Merscheider Schützenverein übernommen.“
Bei Kindern und Jugenlichen beliebt: Stockbrot-Rösten am Lagerfeuer
Etliche Vereine waren aktiv beteiligt. So versorgten Mitglieder des Merscheider Männergesangvereins die Gäste vom Schankwagen aus mit Getränken. Frauen des Frauensingkreises Merscheid traten als Kellnerinnen auf. Sehr beliebt unter den Kindern und Jugendlichen: Das Stockbrot-Rösten, für das die Katholische Pfadfinderschaft Europas ein Lagerfeuer entzündet hatte.
Neben den Natur- und Angelfreunden Merscheid, die an mehreren Stellen aushalfen, bot die Tanzgarde der Himmelsfunken Eierlaufen und andere Spiele für Kinder auf der Festwiese an. „Die Kinder haben Riesenspaß“, sagte Leiterin Nina Röltgen. „Dank an unsere Himmelsfunken-Mädels. Sie helfen begeistert mit.“
Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr kam eine wichtige Rolle zu: Nicht weit vom lodernden Feuer entfernt hielten sie einen Einsatzwagen für den Notfall bereit. Sie wachten auch über die Sicherheitsvorkehrungen, damit bei dem stimmungsvollen Abend nichts schiefging. Eberhard Löhmer vom Heimatverein: „Sämtliche Einnahmen des Festes kommen Merscheider Kindergärten und Schulen zugute.“
