Merscheider Männer singen
für den guten Zweck
VATERTAG Auf seiner Tour schaute der Gesangverein, der 150-jähriges Jubiläum feiert, bei „SenVital" vorbei.
„Hab mein Wagen vollgeladen, voll mit alten Weibsen. Als wir in die Stadt 'nein kamen, hub'n sie an zu keifen", lauten die ersten Zeilen des gleichnamigen Volksliedes „Hab mein Wagen vollgeladen". Was schon im 17. Jahrhundert durch die Gassen und Winkel hallte, hat auch heute aktuellen Wert: So verzauberten am Donnerstag die rund 50 Sänger des Merscheider Männergesangverein 1861 die Bewohner der Seniorenresidenz „SenVital" mit klingenden und schwungvollen Melodien.
„Wir möchten heute etwas Gutes tun", erklärte der zweite Vorsitzende des Vereins, Christian Koch, anlässlich des Feiertages. Dabei gab es für die sozial engagierten Sänger gleich zwei weitere Gründe, um u.a. mit Stücken wie „Bajazzo" und „Wandern im Mai" aufzutrumpfen: „Heute ist schließlich Vatertag, und wir feiern in diesem Jahr das 150-jährige Jubiläum."
Nur der Sängerkönig und die Adjutanten kannten die Route
Pünktlich um halb zehn ging es am Ohligser Schützenplatz los: Auf zur geheimen Vatertags-Tour, die auch in diesem Jahr ganz traditionell nur Sängerkönig Gustav Koiky und seine beiden unterstützenden Adjutanten Hans-Ernst Pohl und Wolfgang Lohr kannten. Die hatten in den vergangenen Monaten gemeinsam eine Route ausgearbeitet, die alle Mitglieder sprichwörtlich über Stock und Stein führte.
„Keiner weiß Bescheid. Wo es hingeht oder was passiert - das ist alles abgesprochen und ganz geheim", schmunzelte König Koiky. „Auf jeden Fall gehen wir jetzt in eine Gartenanlage frühstücken, wo später schließlich der neue Sängerkönig ausgespielt wird." Nach bestandenen Würfel- und Ratespielen, Kartenziehen und Darts darf der im kommenden Jahr die silberne Königskette um den Hals tragen und sich auf Mission Vatertags-Tour begeben. Aber auch für die Bewohner des Seniorenparks war die gesangliche Überraschung geglückt: "Es ist wirklich toll gewesen. Wir sind alle sehr dankbar", betonte Leiterin Jana Deri. Glückwünsche gab es außerdem für die Bewohnerin Luise Farrenkothen, die ihren 100. Geburtstag feierte.